Ich empfehle jedem, sich da sein anzuvertrauen. Meine Beraterin hat mir so unglaublich weitergeholfen, wie ich es am Anfang nicht für möglich gehalten habe.

Nutzer*in von da-sein.de

Unsere Wirkung


Das sagen Nutzer*innen über da-sein.de

"Ich wurde verstanden und ernst genommen und bin froh über die Zeit der Trauer nicht allein gewesen zu sein."

"Jeder, der Probleme hat, sich über Gespräche zu äußern, hat hier die Möglichkeit sich zu öffnen und anonym bleiben zu können."

"Durch die Mails kann man selbst entscheiden, wann man schreibt und kann leichter Worte finden und seine Gedanken aufschreiben."

"auf da-sein.de habe ich hier erleben dürfen, dass ich sein darf wie ich bin, dass Trauer vollkommen ok und berechtigt ist."

"Ich empfehle jedem, sich da sein anzuvertrauen. Meine Beraterin hat mir so unglaublich weitergeholfen, wie ich es am Anfang nicht für möglich gehalten habe."

"Ich weiß nicht, wie tief ich gefallen wäre, wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich bei euch einen Zufluchtsort habe."

"Ich habe durch meine Peer-Beraterin ein Gefühl von Geborgenheit und Sicherheit erfahren, welches ich zu Hause bis heute nicht habe."

"Man wird verstanden und kann alles, was man möchte, loswerden natürlich bezogen zu dem Thema Tod etc."

"Durch die Begleitung mit Peer - Berater*innen habe ich mich das erste Mal ernst genommen gefühlt."


Auszeichnungen


Unsere Success-Story

2024

März

die da-sein.de App geht live

2023

8. März

10 Jahre da-sein.de Jubiläum

Februar - März

8. Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Peer-Onlineberater*innen wurde abgeschlossen

2022

Dezember

Publikumspreis für digitales Miteinander in der Kategorie Digitaler Zusammenhalt für Kultursensible Jugend-Onlineberatung

Oktober

Erweiterung des Angebotes um kultur- und sprachsensible Jugend-Onlineberatung auf Arabisch und Russisch

2021

September - Oktober

7. Vorbereitungskurs für die ehrenamtliche Tätigkeit bei da-sein.de mit 8 neuen Peer-Berater*innen abgeschlossen.

März

da-sein.de in Kapitel 24 „Netzplattformen“ im Fachbuch von Groß und Demmer (Hrsg.): Interdisziplinäre Palliativmedizin

Januar

Release der 1. Podcast Staffel

2020

Dezember

2. Relaunch der Webseite

Januar - Februar

6. Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Peer-Berater*innen

Januar

da-sein.de im Schulbuch "Leben gestalten" für den Religionsunterricht 9./10. Jahrgangsstufe

2019

November

Bundespreis Penny Förderkorb (1.Platz)

Oktober

Regionaler Gewinner Penny Förderkorb (1. Platz)

September

Start der Spendenkampagne „75 Patenschaften“

September

Verfügbarkeit in Leichte Sprache

September

Instagram Beitritt

Januar

Abschlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung: „Wirkungen von Online-Beratung und Peerbegleitung für trauernde und sterbende Jugendliche“ bei da-sein.de

2018

August-Oktober

5. Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Peer-Onlineberater*innen

April

Blog-Start: trauer-teilen.blog

2016

Dezember

Deutscher Bürgerpreis (Kategorie U21 / 2. Platz)

November

Caritas-Sozialpreis (3. Platz)

September - Oktober

4. Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Peer-Onlineberater*innen

März

Beginn der wissenschaftlichen Begleitforschung durch die Hochschule Emden / Fachbereich Soziale Arbeit und Gesundheit

2015

September-Oktober

3. Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Peer-Onlineberater*innen

August

Kooperation mit Schulen wird gestartet

März

sozioK-Preis der Stiftung Niedersachsen (2. Platz)

2014

Dezember

YouTube-Beitrag von MrWissen2go (über 80.000 Aufrufe)

November

Niedersächsischer Gesundheitspreis (Sonderpreis)

August

dm-Preis für Engagement „HelferHerzen“

Mai

Facebook Beitritt

Mai

1. Relaunch der Homepage

Januar-Februar

2. Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Peer-Onlineberater*innen

2013

8. März

Onlinestart der Webseite da-sein.de

Januar-Februar

1. Vorbereitungskurs für ehrenamtliche Peer-Onlineberater*innen

2012

Januar - Dezember

Konzeptions- und Aufbauphase im Rahmen von „Perspektivenwechsel. Ein soziokulturelles Pionierprojekt zum Thema Leben und Sterben.“


da-sein.de in der Presse

"Ich darf traurig sein, wie ich möchte."

Oldenburg, NWZ

Der Bedarf ist groß – ab jetzt haben Schüler mehr Anlaufstellen, an die sie sich bei Verlust eines Familienmitgliedes wenden können.

„Alle fragen sich: Was ist nach dem Tod? Keiner fragt sich: Was ist vor dem Tod?“, sagt Achim Krebber, stellvertretender Schulleiter der Liebfrauenschule. „Wir beschäftigen uns mit dem Übergang.“ Gemeinsam mit der Sozialarbeiterin des Hospizdienstes, Julia Narosch, unterzeichnete er Ende April den Kooperationsvertrag. Die Liebfrauenschule wird ab jetzt mit professioneller Hilfe vom Hospizdienst bei der Trauerarbeit mit ihren Schülern unterstützt.

Durch ihre Arbeit im ambulanten Hospizdienst hat Julia Narosch gemerkt, dass betroffene Jugendliche oft nicht wissen, an wen sie sich mit ihren Problemen und Ängsten wenden können. In einigen Fällen seien ihre Lehrer engere Bezugspersonen als die eigenen Eltern. Aus diesem Anlass, wendete sie sich aktiv an verschiedene Schulen Oldenburgs und ist bei der Liebfrauenschule auf offene Ohren und Herzen gestoßen. Schulseelsorgerin Yvonne Ahlers hat den großen Bedarf zu den Themen Trauer, Tod und Sterben der Schüler gesehen und die Idee für die Zusammenarbeit mit dem Hospizdienst dankend angenommen.

„Zuerst war ich sogar überrascht, dass Tod ein Thema an Schulen ist“, sagte die Seelsorgerin. „Bei Schülern zwischen 11 und 18 Jahren, denkt man an pulsierendes Leben, nicht an Sterben. Aber wir sind alle Menschen und wir alle verlieren irgendwann jemanden, der uns ganz nahe ist. Gerade, wenn es zum ersten Mal passiert, wissen die Jugendlichen nicht, wie sie damit umgehen sollen. Sie brauchen und möchten fachkundige Beratung.“

Aus ihrem Arbeitsalltag weiß die Sozialarbeiterin, dass Jugendliche sich selbst oft als Belastung empfinden, wenn sie trauern. Nicht selten, würden sie auch gemoppt, da die Mitschüler genauso wenig wüssten, wie sie mit dem schwierigen Thema umgehen sollten. Dann kämen Sprüche, wie: „Hast du dich endlich ausgeheult? Das geht jetzt schon zwei Wochen, jetzt ist es doch mal genug.“ Das hätte für die Betroffenen schwere Folgen. Sie fühlten sich falsch, denken sie müssten sich mit ihrer Trauer verstecken. „Wenn ich nicht mehr funktioniere, wie bisher, mag mich keiner mehr“, ist nur ein Gedanke, der aufkommen könne. Durch die Kooperation von Hospizdienst und Schulseelsorge, gibt es nun mehrere Anlaufstellen, an die sich die Jugendlichen, auch nach der Schulschlussklingel, wenden können.

„Zwar behandelt die Liebfrauenschule das Thema Tod schon in ihrer spirituellen „StundEins“, jeden Montagmorgen, doch gesellschaftlich ist es noch nicht richtig anerkannt darüber zu sprechen“, meint Achim Krebber. Dabei ist die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod, wissenschaftlichen erwiesen, ein sehr wichtiger Teil der Entwicklung. Ab 14 Jahren setzen sich Jugendliche intensiv mit der Frage nach dem Sinn des Lebens und entsprechend auch mit dem Thema Tod und ihrer eigenen Sterblichkeit auseinander. „Mehr als die Hälfte der Befragten, das sind 58 %, gibt an, dass sich die Gesellschaft mit dem Thema zu wenig befasst“, heißt es beim deutschen Hospiz - und Palliativverband e.V. Die Mehrheit stehe dem Thema Tod sprachlos gegenüber. Ausgenommen seien nur diejenigen, die konkrete, individuelle Trauererfahrungen gemacht hätten. Notwendig sei daher die gesellschaftliche Auseinandersetzung zum Thema Sterben. Daran solle sich sowohl die allgemeine Bevölkerung, als auch die Verantwortlichen aus Politik und Gesundheitssystem beteiligen. Differenzierte Angebote, speziell auch für junge Menschen, würden eine Auseinandersetzung mit der Thematik positiv beeinflussen.

„Am liebsten reden wir aber gesellschaftlich gar nicht darüber. Es ist wie ein ungeschriebenes Gesetz, dass Tod nur privat stattfindet. Aber Trauer braucht Raum!“, appelliert Yvonne Ahlers, die auch als Pastoralreferentin arbeitet. „Für mich ist es schön, dass ich gleich vor Ort bin und in Akutsituationen helfen kann. Die Jugendlichen sollen wissen, dass sie immer auch eine Kerze anzünden können, um auch von der göttlichen Seite Halt zu erfahren. Das kann jeder für sich entscheiden. Wir möchten den Schülern nur möglichst viele Lösungsansätze bieten. Christliche, sowie jetzt auch überkonfessionelle durch Julia Narosch.“ Die Mitarbeiterin des Hospizdienstes ist ein Mal im Monat, im Raum der Stille der Liebfrauenschule, Ansprechpartnerin für die Belange der Schüler zum Thema Tod. So soll die Brücke, von der Schule ausgehend, hinein in den Alltag führen.

Außerdem werden auch die Lehrkräfte speziell geschult. Es werde versucht auch ihnen die Angst vor dem Thema Trauerarbeit zu nehmen und klar zu machen, dass sie ruhig zeigen dürften, mit ihren Schülern „im selben Boot“ zu sitzen. Denn früher oder später träfe es jeden von uns.

Achim Krebber kann sich vorstellen in Zukunft das bestehende Praktikumsprogramm „compassion“ der Liebfrauenschule zu erweitern. Bisher sieht es vor, dass die Schüler ein herkömmliches Praktikum und ein Sozialpraktikum machen. „Zu den Stellen für die Sozialpraktika könnten wir eventuell den Hospizdienst dazu nehmen“, überlegt der stellvertretende Schulleiter.

Ein ähnliches Angebot, welches Julia Narosch zusammen mit ihrer Kollegin Cordelia Wach anbietet, gibt es bereits online, unter der Adresse www.da-sein.de. In dem Projekt werden Jugendliche geschult, die Gleichaltrige bei ihrer Trauer durch E-Mail-Austausch unterstützen. Zurzeit sind es 20 „Peers“, wie die ehrenamtlichen, zwischen 16 und 26 Jahren alten Trauerbegleiter genannt werden. Sie arbeiten systemisch-lösungsorientiert und werden selbstverständlich fachkundig mit regelmäßigem Austausch und Supervisionen von den Sozialarbeiterinnen betreut.

Das Ziel all dieser Bemühungen ist es, die Themen Tod und Trauer, öffentlich und transparent zu machen. Julia Narosch hat noch eine persönliche Vision: „Ich fände es großartig, wenn an allen Schulen in Oldenburg ein Netzwerk aufgebaut wird, welches diese Themen an die Schulen und damit auch an die Gesellschaft heranträgt und verbreitet. Damit sich niemand mehr mit seiner Trauer verstecken muss.“

 

Stefanie Sempert

 

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Hält Kontakt zu Trauernden

Über Tod und Trauer zu sprechen, fällt nicht leicht. Manche können besser darüber schreiben.

Wenn das Jugendliche und junge Erwachse auf dem Portal „da-sein.de“ der Stiftung Hospizdienst Oldenburg tun, landen ihre Mails unter anderem bei Thies Henking. Der 21-Jährige ist digitaler Gesprächspartner bei diesen anonymen Anfragen. Auch wenn der Grundton nicht gerade heiter ist, „man kriegt extrem viel zurück“, findet er. Seit zwei Jahren beantwortet er bereits solche Mails. Zudem geht er ehrenamtlich mit einer Gruppe der Selam-Lebenshilfe schwimmen.

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Wir sind für dich da

Unter dem Motto »Schreiben statt Schweigen« begleitet die Onlineberatung da-sein.de trauernde sowie sterbende Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die Hilfe bei der Verarbeitung ihrer Trauer benötigen – anonym per E-Mail. Das Besondere: Die Trauerbegleiter sind im gleichen Alter wie ihre Schützlinge.

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Von der Vision zur Umsetzung von da-sein.de

Cordelia Wach ist eine der Porträtierten im Rahmen der Ausstellung Träumer - Visionäre - Macher. Oldenburger Portäts der VHS Oldenburg.

Aus Anlass ihres Jubiläums präsentiert die Volkshochschule Oldenburg die Ausstellung "Träumer - Visionäre - Macher. Oldenburger Porträts" mit 35 ausdrucksstarken Persönlichkeiten aus Oldenburg, die ihre Geschichte erzählen. Ziele, Träume und die dahinter steckenden Motivationen sind Themen dieser eigens konzipierten Ausstellung.

Im Interview berichtet die Initiatorin von da-sein.de, Cordelia Wach, von ihren persönlichen Lebenszielen und dem Weg zur Idee der Online-Beratung für trauernde und lebensverkürzt erkrankte Jugendliche und junge Erwachsene.

Ihr Interview ist unter diesem Link abrufbar und startet ab Minute 06:40

 

 23.12.2016 |  Oeins

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"Nicht schweigen, schreiben!" - heute.de

Du bist nicht allein mit deiner Angst: das ist die Botschaft des Online-Portals "da-sein.de", das trauernden oder kranken Jugendlichen beisteht. Für ihr Engagement werden die meist ehrenamtlichen Berater mit dem Deutschen Bürgerpreis ausgezeichnet. (Foto: dpa)

heute.de: Sie und Ihr junges Team betreiben eine Online-Begleitung für Jugendliche und junge Erwachsene in Trauer- und Sterbesituationen. Wie kamen Sie auf die Idee?

Cordelia Wach: Ich habe einfach gemerkt, dass junge Betroffene sehr selten zu Trauergesprächen kommen, die unser Haus vom Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst Oldenburg anbietet. Dabei sind auch sehr viele junge Menschen von schwerer Krankheit und Trauer betroffen. Ihnen wollten wir mit dem Aufbau einer Online-Plattform helfen und zeigen, dass wir da sind für sie, dass sie nicht allein sind in einer extrem schweren Situation. Seit 2013 gibt es unser Angebot; bislang haben wir etwa 400 Menschen begleitet.

 

heute.de: Wie können Sie konkret helfen?

Wach: Wir leisten Trauer- und Sterbebegleitung. Das heißt, dass sich junge Ratsuchende bei uns anonym und kostenfrei melden können und wir ihnen schnell einen E-Mail-Kontakt zu einem möglichst gleichaltrigen Gesprächspartner aus unserem Team vermitteln. Die Schüler, Auszubildenden und Studenten im Alter zwischen 16 bis 26 Jahren arbeiten ehrenamtlich bei uns.

 

heute.de: Für die jungen Helfer ist das eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe in einem hochsensiblen Themenumfeld. Wie schwer wiegt die Last?

Wach: Die Verantwortung ist eindeutig groß, ja. Aber wir lassen sie damit auch nicht allein. Bevor sie als Online-Berater starten, werden sie geschult. Außerdem begleiten wir zwei hauptamtlichen Mitarbeiterinnen des Projekts die Jugendlichen online sehr eng. Das heißt: Ich lese alles mit; das kommunizieren wir auch klar und offen. Bevor unsere Berater eine E-Mail an einen Ratsuchenden abschicken, lese ich da einmal drüber und gebe ein Feedback. Wenn sich zeigt, dass das emotional sehr bewegend ist, dann treffe ich mich auch mal mit einem unserer Berater und wir sprechen über das Thema. Einmal im Monat trifft sich außerdem das gesamte Team, wo alle ihre Erfahrungen miteinander teilen können. Zudem gibt es eine regelmäßige Supervision. Das entlastet.

 

heute.de: Was motiviert die jungen Ehrenamtlichen vor allem?

Wach: Sie sagen uns, dass sie das Gefühl haben, auch viel zurückzubekommen. Vor allem das Gefühl, hilfreich zu sein. Die jungen Hilfesuchenden geben oft als Feedback, dass sie froh sind, nicht mehr schweigen zu müssen, sondern schreiben zu können. Und dass sie das Gefühl haben, verstanden zu werden. Da wird nicht an Komplimenten gespart.

 

heute.de: Wo stößt das Online-Projekt "da-sein.de" an seine Grenzen?

Wach: An Grenzen stoßen wir in der Regel, wenn zu unseren Kernthemen noch weitere hinzukommen, etwa Suizid-Gedanken oder selbstverletzendes Verhalten der Ratsuchenden. Ein Tod im nahen Umfeld ist für Menschen generell, aber besonders für junge Menschen, ein existenzielles, einschneidendes Erlebnis. Da wird sehr viel mit hochgespült.

 

heute.de: Das heißt?

Wach: Wenn jemand zum Beispiel sehr depressiv ist, können wir keine Therapie machen. Da können wir nur versuchen, Brückenangebote zu suchen. Das heißt, wir recherchieren Hilfsangebote vor Ort und empfehlen die den Leuten.

 

heute.de: Wie viele Nachahmer-Projekte gibt es inzwischen?

Wach: Es gab immer mal wieder Anfragen, aber letztlich haben die Interessenten es noch nicht geschafft, ihr Projekt zu realisieren. Das ist ein steiniger Weg, weil es nicht refinanziert ist durch die Krankenkassen. Wir finanzieren uns nahezu ausschließlich über Spendengelder.

 

13.12.2016| Marcel Burkhardt, heute.de

 

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Trauerbegleitung im Internet - NDR.de

Das junge Team der Internet-Plattform DA-SEIN.de trifft sich regelmäßig, um über ihre Fälle zu sprechen. Insgesamt arbeiten 27 Ehrenamtliche und zwei Hauptamtliche für die Online-Trauerbegleitung.

Trauer, Tod und Sterben - das ist allgegenwärtig im Leben - natürlich auch im Leben von Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Um sie zu erreichen, hat die Stiftung Hospizdienst in Oldenburg ein ganz besonders Angebot geschaffen: Im Internet können sich die jungen Menschen ganz anonym in ihrer Trauer begleiten lassen. Und das nicht von irgendjemandem, sondern von Gleichaltrigen. Eine von den jungen Trauerbegleitern ist Carolina. Eigentlich studiert sie. Nebenbei arbeitet die 26-Jährige für die Plattform <link start/ _blank - "Link: Die Jugend-Onlineberatung der Stiftung Hospizdienst Oldenburg">DA-SEIN.de</link>. Ein Beratungsangebot für trauernde und sterbende Jugendliche und junge Erwachsene im Internet.

Auf das Angebot aufmerksam geworden ist sie durch einen Aufruf am schwarzen Brett in der Universität. Sie hatte sofort Lust mitzumachen. Bei dieser Form des Ehrenamtes müsse ein innerer Impuls kommen, sagt sie. Seit eineinhalb Jahren ist Carolina nun schon dabei und sie ist immer noch motiviert. Die 26-Jährige spricht mit fremden Personen über deren Sorgen, Ängste und Nöte. Und sie berät sie per E-Mail. Wie auch ein anscheinend junges Mädchen, die Carolina eine E-Mail schreibt:

 

"Hey, das ist meine letzte Chance. Alle wollen, dass ich rede, aber ich will nicht reden. Da sie eh nichts verstehen. Mich nicht verstehen. Nicht verstehen können. Wie sollen sie auch. Ich weiß nicht, ob ihr mich verstehen könnt. Aber ich hoffe es. Wo soll ich nur anfangen? Am besten da wo alles angefangen hat. Am Tag, an dem meine Schwester gestorben ist. Es war ein Unfall!"

 

Wenn Carolina so eine E-Mail bekommt, dann denkt sie oft lange nach, bevor sie antwortet. Denn das Wichtigste sei, so Carolina, sich für die Formulierung Zeit zu nehmen. "Wir können nichts zurückholen", sagt sie. "Das, was da steht, das steht dann da!" Deshalb müssen sich die ehrenamtlichen Berater genau überlegen, was sie schreiben:

 

"Hallo. Ich danke dir für deine Mail und dein Vertrauen von deiner herausfordernden Situation zu schreiben. Deine Worte berühren mich sehr. Ich kann deinen Schmerz nur erahnen, aber ich finde, dass du ihn so gut beschrieben hast, dass ich glaube, einen guten Eindruck davon bekommen zu haben." 

 

Unterstützung von den Hauptamtlichen

Es ist eine emotional aufreibende Angelegenheit. Nicht nur für die Hilfesuchenden, eben auch für die Ehrenamtlichen. "Auch wir werden nicht allein gelassen", sagt Carolina. "Die hauptamtlichen Mitarbeiter der Stiftung Hospizdienst fangen uns auf, sie sprechen mit uns über das, was uns beschäftigt und sie schauen immer nochmal über die Emails. Sie geben Feedback, ob das Antwortschreiben so abgeschickt werden kann."

 

Die Idee der Trauerbegleitung für Jugendliche

Die Idee für die Trauerbegleitung im Internet hatte Cordelia Wach von der Stiftung Hospizdienst. Sie hatte festgestellt, dass in den Beratungsgesprächen eher Erwachsene Hilfe gesucht haben. Wach will aber auch die Jugendlichen erreichen. Und deshalb war für sie naheliegend: Jugendliche halten sich viel im Internet auf und möglicherweise kann man dort ein Angebot schaffen, um sie in der Trauer zu begleiten. Das Angebot wird gut angenommen. Derzeit betreut das Hospizteam 28 Jugendlichen online. Die hilfesuchenden jungen Menschen können sich sicher sein: Sie bleiben anonym, sie entscheiden selbst, was und wie viel  sie von sich preis geben. Und: Ihre Trauerbegleiter haben Schweigepflicht.

 

09.12.2016 |  NDR.de - Trauerbegleitung im Internet

 

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Caritas-Sozialpreis geht an Oldenburger Hospizdienst

Freuen sich über Caritas-Sozialpreis: Prälat Peter Kossen (v.l.), Gerlinde Lampe (Vechta-Langförden), Sabine Menkhaus (Vechta), Björn Thedering (Emstek), Sarah M. (Oldenburg) [Nachname aus Gründen der Anonymität gekürzt] und Caritasdirektor Dr. Gerhard Tepe. (Foto: Kattinger)

Online Projekt ist eine von vier Preisträgern

Cloppenburg-Stapelfeld //  Oldenburg / Emstek / Vechta 22.11.2016 - Prälat Peter Kossen und Landes-Caritasdirektor zeichnen Ehrenamtliche aus dem Oldenburger Land aus. Den dritten Preis hat die Oldenburger Online-Beratung www.da-sein.de in Trägerschaft des Hospizdienst Oldenburg erhalten. Junge Menschen ab dem Alter von zwölf Jahren werden dort in Lebenskrisen von anderen jungen Menschen per Mail beraten. Bisher ist die im Jahr 2013 ins Leben gerufene Initiative bundesweit einzigartig. 30 Ehrenamtliche zwischen 15 und 27 sind derzeit in der Onlineberatung tätig.
Mit weiteren Caritas-Sozialpreisen wurden in der Katholischen Akademie Stapelfeld ausgezeichnet der Verein „Hilfe bei Krebs“ aus Vechta, die Flüchtlingsarbeit der Gemeinde Emstek und der Lepra-Arbeitskreis aus Vechta-Langförden. Alle Gruppen setzen sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für andere Menschen ein.

22.11.2016 | Diakonie im Oldenburger Land,  dw-ol.de

 

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Trauerarbeit mit Jugendlichen auf Augenhöhe - radiobremen.de

Bei der Online-Plattform da-sein.de helfen junge Menschen wie Sascha anderen Jugendlichen bei der Bewältigung ihrer Trauer. (Foto: Alexander Drechsel)

Oldenburg. Online zu sein ist für viele junge Menschen fester Bestandteil des eigenen Lebens. Was aber, wenn der Tod eine Freundin oder einen Freund, einen Elternteil, einen engen Angehörigen aus dem Leben reißt oder junge Menschen selber lebensbedrohlich erkranken? Selbst in diesen schwierigen Phasen gibt es Hilfe im Internet. Hinter der Online-Plattform da-sein.de stehen 27 junge Ehrenamtliche aus Oldenburg und dem Umland, im Alter zwischen 16 bis 25 Jahren. Sie schreiben Gleichaltrigen, geben Mut und begleiten. Aus ganz Deutschland finden im Jahr etwa 150 Menschen Unterstützung bei den Peers, wie sich die Ehrenamtlichen nennen. Das Projekt wurde jüngst für den Deutschen Bürgerpreis nominiert.

 

Eigener Schicksalsschlag als Motivation zu helfen

"Der Tod meines Vaters hat mein Leben komplett umgeworfen." Sascha ist einer der älteren Peers. 2012 suchte er nach dem Tod seines Vaters das Gespräch in der Stiftung Hospizdienst Oldenburg, die auch da-sein.de trägt. Seit 2014 arbeitet Sascha ehrenamtlich für die Online-Plattform. "Weil ich weiß, wie es ist, wenn jemand stirbt und man nicht unbedingt Unterstützung bekommt. Deshalb wollte ich selber für andere da sein." 

Peers werden über zwei Monate geschult

Motivation alleine reicht jedoch nicht. Das weiß auch Sascha. Zwei Monate lang wurden der Student, seine 22 Kolleginnen und vier Kollegen immer wieder in der Freizeit geschult. Sie lernten das Einmaleins der Onlineberatung, Mails richtig zu lesen und zu beantworten sowie im Dialog strukturiert Lösungsansätze zu entwickeln. Was dann folgte, war eine enge Begleitung durch erfahrene Profis: Anfangs wurde jedes von Saschas Schreiben noch einmal genau angeschaut, bevor es an die Hilfesuchenden abgeschickt wurde. Mittlerweile arbeitet Sascha autark. Aber einmal im Monat trifft sich das Team von da-sein.de und bespricht offene Fragen.

Eine Frage taucht dabei immer wieder auf: Was, wenn die Peers keine Antwort erhalten? "Da fragt man sich schon, war meine Antwort nicht so toll?", sagt Sascha. Man müsse jedoch akzeptieren, dass Menschen ihre Gründe haben, warum sie nicht antworten. "Im Idealfall geht es dem Menschen gut."

Die Anonymität des Internets kann helfen

Das Internet als Werkzeug in der Trauerarbeit für junge Menschen. Cordelia Wach hat diese Idee entwickelt, 2013 die Online-Plattform ins Leben gerufen und arbeitet in Teilzeit für die spendenfinanzierte Stiftung Hospizdienst Oldenburg. "Ich werde häufig gefragt, ist es denn so wirksam wie eine Begleitung von Angesicht zu Angesicht?" Natürlich fielen ohne persönliche Begegnung viele Dinge weg, aber dafür kämen andere dazu, sagt die 48-Jährige.

Schreiben dient inneren Prozessen

"Schreiben dient der Verarbeitung und Klärung von inneren Prozessen", sagt Wach. Für einen Teil der Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei es einfacher, über Trauer zu schreiben, als über sie zu sprechen. "Jungs und junge Männer tun sich ein bisschen schwerer, über Trauer zum Beispiel in der Schule oder mit Freunden zu reden."

Neben Trauer sind Ängste ein Thema für da-sein.de. "Gerade bei Menschen, die eine lebensverkürzende Erkrankung haben, gibt es den Wunsch, das Umfeld mit den eigenen Ängsten zu verschonen", so Wach. Mit Hilfe des Online-Portals können sie sich diese Ängste von der Seele schreiben. Sie kommunizieren mit Gleichaltrigen auf Augenhöhe – das schafft Vertrauen.

Sascha begleitet im Moment einen Klienten, schreibt ihm etwa zwei oder drei Mal in der Woche. "Ich nehme mir zwei Stunden Zeit, um zu antworten." Er gebe keine Tipps. Dafür habe er viel zu wenig Einsicht in das Leben seines Gegenübers und kenne nur dessen Sicht. Bei da-sein.de gehe es um Wertschätzung und Beistand, erklärt Sascha. Eben da sein und antworten.

Diskretion als Basis für Vertrauen

Mehr sagt Sascha nicht. Diskretion wird bei da-sein.de ganz groß geschrieben. Sie schafft das notwendige Vertrauen – und schützt auch die Peers. Sie werden nur beim Vornamen genannt, damit sie nicht in den sozialen Medien oder anderswo im Netz von ihrem ehrenamtlichen Engagement eingeholt und über Gebühr beansprucht werden.

Sensible Nachrichten bleiben auf Servern

Auch der Dialog selbst ist geschützt. Sämtliche elektronische Kommunikation zwischen Peers und Hilfesuchenden läuft über spezielle Server. Es werden keine E-Mails mit sensiblen Informationen durch das Netz gejagt. Die gesamte Korrespondenz verlässt die Server der Plattform nicht. Wenn eine neue Nachricht dort abgelegt wird, bekommen Peer oder Klient lediglich eine E-Mail-Benachrichtigung. Spätestens nach sieben Tagen kommt von da-sein.de eine Nachricht. Ruhe und Sicherheit mitten im hektischen Internet.

da-sein.de soll wachsen

Wach will das Angebot von da-sein.de erweitern. "Ich denke sehr viel über die Situation junger Geflüchteter in Deutschland nach. Sie haben so viel mit Tod und Sterben zu tun gehabt in ihrem jungen Leben." Auch sie würden ein Angebot wie da-sein.de nutzen, ist sich Wach sicher. "Deshalb ist es mein ganz großer Wunsch, perspektivisch Peers in unserem Team zu haben, die neben Deutsch auch die Sprachen der jungen Geflüchteten sprechen. Ich bin mir sicher: Es wird uns gelingen, die Plattform dafür zu öffnen." 

18.11.2016 | Alexander Drechsel,  radiobremen.de

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Oldenburg eins lokalsender - Radiointerview in der Sendung VOR ORT

Oldenburg. Am 17.08.2016 war Cordelia Wach zu Gast in der Sendung  VOR ORT – Das Magazin der Volkshochschule Oldenburg zu Kultur und Gesellschaft. Im Interview mit Anna Drosdrowska spricht sie über www.da-sein.de – der Jugend-Onlineberatung der Stiftung Hospizdienst Oldenburg.

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Da ist jemand, der zuhört

Trauerportal: Alles sagen dürfen, ohne mitleidige Blicke, Ratlosigkeit oder gut gemeinte Ratschläge zu ernten: Auf dem Internetportal „da-sein.de“ können Jugendliche mit speziell geschulten Gleichaltrigen über Trauer und Angst reden. (Foto: A. Wilken)

Oldenburg. Verena sagt: „Für meine Antworten lasse ich mir immer viel Zeit und denke lange darüber nach, was ich schreibe.“ Die 21-Jährige antwortet Jugendlichen, die sich per Mail an sie wenden, weil sie trauern. Um ein Familienmitglied oder einen Freund, der gestorben oder schwer erkrankt ist. Oder weil sie selbst eine unheilbare Krankheit haben. „Oft wollen Jugendliche ihre Familie nicht mit ihren Gefühlen belasten“, weiß Verena, die ehrenamtlich für „da-sein.de“ arbeitet.

„Daher tut es ihnen gut, Trauer und Angst mal ganz ungefiltert äußern zu können, ohne Rücksicht nehmen zu müssen.“  „Uns hatte zum Beispiel eine 17-Jährige geschrieben, die an Knochenkrebs erkrankt war und sich viele Gedanken über ihre Familie gemacht hat“, erzählt Cordelia Wach, die Initiatorin und Koordinatorin des Online-Angebots. „Wir haben die junge Frau dann per Mail sechs Monate lang bis zu ihrem Tod begleitet.“ 

Peers sind gut vorbereitet

Keine leichte Aufgabe für die „Peers“, so nennen sich die ehrenamtlichen Mail-Begleiter, die zwischen sechzehn und fünfundzwanzig Jahre alt sind. „Aber wir werden in der Schulung und bei den Treffen auf solche Situationen vorbereitet“, sagt Verena, die wie alle Peers nur ihren Vornamen nennt. „Bei den Kontakten kommt viel zurück, und ich freue mich über den Austausch. Zu merken, ich kann für jemanden da sein und etwas bewirken, ist schön.“

Seit März 2013 besteht das Internetportal als kostenloses Angebot für Jugendliche und junge Erwachsene ab etwa zwölf Jahren. Ein Team aus ehren- und hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Ambulanten Hospizdiensts Oldenburg kümmert sich um die Anfragen. Über die hochverschlüsselte Plattform verläuft der E-Mail-Kontakt komplett anonym.

„Tod und Trauer beschäftigen Jugendliche sehr, aber es gibt auch viele Tabus“, erklärt Cordelia Wach. „Wenn es um große Gefühle wie Trauer geht, sind die Eltern für Jugendliche oft keine Ansprechpartner, auch wenn sie eigentlich ein gutes Verhältnis zueinander haben. Freunde können dagegen nur schwer damit umgehen, wenn man Gefühle zeigt. Das Internet ist ideal, um junge Leute zu diesem Thema zu erreichen“, findet Wach. Auch weil sich Trauer- und Selbsthilfegruppen oft eher an Erwachsene richten und es für viele Jugendliche nicht leicht ist, ohne Führerschein und eigenes Auto überhaupt in die nächste Stadt zu kommen, um dort eine Gruppe zu besuchen. Das Internet ist dagegen immer „geöffnet“: An „da-sein.de“ kann man sich ohne festen Termin wenden, auch mitten in der Nacht, vom Computer, vom Tablet oder vom Handy aus.

Einfach nur zuhören

Dass Gleichaltrige die Anfragen beantworten, schafft einen Kontakt auf Augenhöhe. „Ich habe selbst Erfahrungen mit Trauer gemacht“, sagt Verena, deren Eltern eine Landwirtschaft betreiben. „In meinen Antworten will ich vermitteln: Ich bin da und höre zu.

Ich glaube, es ist oft schon eine Erleichterung, aufzuschreiben, was einen bewegt, und dann auf ‚Senden‘ zu klicken.“ Dabei gibt es kein richtig oder falsch, wenn es um Trauer geht: „Ich habe selbst erlebt, dass Trauer ein langer Prozess sein kann“, so die Studentin. „Das Umfeld denkt schon längst wieder an andere Dinge, während man selber noch nicht abgeschlossen hat.“

„Trauer hat keine Logik“, bestätigt Cordelia Wach. „Auch viel später können noch Gefühle hochkommen.“ Für das Ehrenamt hat Verena eine Schulung durchlaufen, in der Informationen rund um Sterben, Tod und Trauer vermittelt werden, aber auch darüber, wie man auf die Jugendlichen eingeht. Zudem steht die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie auf dem Plan.

„Wenn jemand gerade erst eine Trauererfahrung bewältigt hat, wäre es zu früh, um bei uns mitzumachen“, sagt Cordelia Wach, die als hauptamtliche Trauerbegleiterin beim Ambulanten Hospizdienst und Kinderhospizdienst Oldenburg die Freiwilligen betreut, sie in ihren Mail-Kontakten berät und unterstützt.

Manchmal gehen Mails über Monate hin und her, andere Fragesteller melden sich nur ein einziges Mal. „Es gehört zur Arbeit dazu, nicht zu wissen, wie es mit den Mailpartnern weitergeht, wenn der Kontakt plötzlich abbricht“, sagt Cordelia Wach. Generell bietet das Online-Angebot eine Begleitung an, keine Therapie, wie Wach betont: „Wenn Ratsuchende über die Mails hinaus Hilfe brauchen, können wir sie weitervermitteln. Im Grunde ist Trauer aber eine sinnvolle, gesunde Reaktion, um eine Situation zu verarbeiten.“ 

"Wir bräuchten noch mehr junge Männer"

Cordelia Wach, hauptamtliche Trauerbegleiterin sowie Initiatorin und Koordinatorin, erläutert, nach welchem Prinzip das Internetportal „da-sein.de“ funktioniert.

An wen richtet sich das Angebot, und wie wird es genutzt?

Zielgruppe sind junge Leute ab etwa zwölf Jahren, die trauern oder sich mit einer lebensbedrohlichen Krankheit auseinandersetzen müssen. Sie können uns anonym und kostenlos mailen und sich mit einem Ehrenamtlichen aus unserem jungen Team austauschen. Fragesteller müssen keinerlei Angaben zur Person machen. Auf „Da-sein.de“ gibt es zudem eine virtuelle Gedenkseite, und wir sind auf Facebook und Youtube vertreten. Auf Anfrage kommen wir auch in Schulen und informieren über das Internetportal sowie die Themen Sterben, Tod und Trauer.

Was bedeutet die Arbeit für die Ehrenamtlichen?

Nach der Schulung bespreche ich mit den Ehrenamtlichen, auch Peers genannt, welche Mail-Begleitungen sie übernehmen möchten. Die Jugendlichen, die sich an uns wenden, sollten innerhalb einer Woche eine Antwort bekommen. Für die Peers gibt es regelmäßig eine Supervision. Einmal monatlich treffen wir uns, deswegen kommen alle Ehrenamtlichen aus Oldenburg oder der näheren Umgebung. Zurzeit sind es 22 Frauen und zwei Männer ab 16 Jahre, die teils noch zur Schule gehen, teils studieren oder arbeiten.

Was ist für die Zukunft geplant?

Wir überlegen, auch einen Chat einzurichten, unseren Auftritt auf Facebook zu erweitern und eine App anzubieten. Daneben sind Schulungen für interessierte Lehrer in Planung. Schön wäre es, wenn wir mehr junge Männer als Peers dabei hätten, denn wir bekommen auch viele Anfragen von Jungen.

20.05.2016| Antje Wilken, LAND & Forst Nr.20

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